Das Foto zeigt ein Kleinkind welches von seiner Mutter mit Brei gefüttert wird

6 Tipps für einen gelungenen Beikost-Start

Wenn Sie beim Essen den Eindruck haben, dass Ihr Nachwuchs Ihnen am liebsten mit seinen gierigen Blicken und „Mamama“-Lauten das Essen vom Löffel stibitzen möchte, ist das ein eindeutiges Zeichen: Ihr kleiner Schatz ist langsam bereit für mehr als ausschließlich Milch! Nun startet das Abenteuer Beikost. Wir haben die 6 wertvollsten Tipps für den perfekten Start in die Beikost für Sie zusammengefasst:

1. Auf die Zeichen achten!

Eine wichtige physiologische Voraussetzung für den Beikost-Start ist, dass Ihr Kind seinen Kopf und den Oberkörper stabil halten kann, wenn es zum Beispiel auf Ihrem Schoß sitzt. Damit verbunden ist auch die Empfehlung, Kinder nicht liegend zu füttern, da die Verschluckungsgefahr zu groß ist.

Ein weiteres Zeichen für die Beikostreife Ihres Kindes ist der Abbau des Zungenstoßreflexes, d.h. wenn Ihr Kind nicht mehr automatisch alles, was in den Mund kommt, mit der Zunge wieder rausschiebt. Wenn Ihr Kind beginnt, selbstständig nach Nahrung zu greifen und diese zu seinem Mund führt, ist es wahrscheinlich beikostreif.

Unser Tipp:

Absolvieren Sie am besten noch vor dem Beikost-Start ein Erste-Hilfe-Seminar für Säuglinge und Kleinkinder, zum Beispiel bei uns in Eschweiler.

2. In der Ruhe liegt die Kraft

Manchmal leichter gesagt als getan und dennoch sehr wichtig für einen gelungenen Beikost-Start: Geben Sie sich und Ihrem Kind Zeit, sich an die neue Ernährung(sform) zu gewöhnen. Üben Sie keinen Druck aus und machen Sie im Zweifel eine kleine Beikost-Pause und versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch mal.

3. Eins nach dem anderen

Am besten ersetzen Sie die Mittagsmahlzeit als erste. Statt Milch gibt’s dann für Ihren Nachwuchs Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei. Durch das Fleisch (kann bei vegetarischer Ernährung zum Beispiel durch Haferflocken ersetzt werden) wird Ihr Kind mit Eisen versorgt. Durch die verschiedenen Gemüsesorten wird die Geschmacksentwicklung Ihres Kindes geprägt. Dabei hat es sich bewährt, eine Gemüsesorte nach der anderen einzuführen. Sehr gut geeignet sind zum Beispiel leicht verträgliche Gemüsesorten wie Karotte, Kürbis, Zucchini, Pastinake und Fenchel.

Als zweite Beikost wird der Milch-Getreide-Brei (Abendbrei) eingeführt – am besten frühestens nach Einführung und Etablierung der ersten Mahlzeit. Der Getreidebrei wird aus 200 Millilitern Muttermilch, PRE-Nahrung oder spezieller Milchnahrung für allergische Babys sowie 2 gehäuften Esslöffeln Getreide (zum Beispiel Reis, Reisflocken, Hirse, Dinkel, Hafer, Weizen oder Grieß) zubereitet. Achten Sie vorher darauf, ob Ihr Kind die bereits mit der Mittagsmahlzeit eingeführten Lebensmittel gut verträgt und ob die Verdauung einwandfrei funktioniert. Halten Sie ansonsten Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt.

Als dritte (und letzte) Breimahlzeit kann die Zwischenmahlzeit am Nachmittag eingeführt werden. Sie besteht aus einem milchfreien Getreide-Obst-Brei ohne Zuckerzusatz. Dazu werden einfach Getreideflocken mit Wasser angerührt und mit Obstpüree oder Obstsaft angereichert.

Info:

Im Supermarktregal finden Sie viele Brei-Fertigmischungen, die häufig mit zugesetztem Zucker angereichert sind.

Unser Tipp: Lieber selbst zubereiten oder beim Kauf genau auf die Zutatenliste achten.

4. No-Gos für den Babybrei

Diese 3 Zutaten sind für die Zutaten des Babybreis absolut tabu:

1. Salz

Auch, wenn Ihnen die ersten Beikost-Mahlzeiten beim Abschmecken vielleicht etwas fad vorkommen: Bitte nicht salzen! Babys Nieren sind noch nicht ausgereift und können daher das Salz nicht ausscheiden. Im ersten Lebensjahr sollte auf Salz komplett verzichtet werden!

2. Zucker

…in Form von ZuckerZUSATZ, der über den natürlichen Zuckergehalt von Lebensmitteln hinausgeht. Bereits im ersten Lebensjahr wird der Geschmack Ihres Nachwuchses geprägt. Gesünder ist es, sie so lange wie möglich von Zucker fernzuhalten. Babys benötigen keinen Zuckerzusatz, um satt zu werden. Zudem ist Zucker sehr schädlich für die Zähne – und hat auch deshalb im Babybrei nichts zu suchen.

3. Honig

Honig ist im ersten Lebensjahr tabu. Der süße Nektar kann Bakterien (Clostridium botulinum) enthalten, die im Säuglingsalter einen gefährlichen Säuglingsbotulismus mit Vergiftungserscheinungen, Muskelschwäche und Atemnot verursachen können. Übrigens sollten Sie dies auch bedenken, falls Sie stillen und Ihre Brustwarzen mit Honig pflegen.

5. Baby led weaning

Das Konzept des Baby-led weaning (deutsch für „Vom Baby gesteuerte Entwöhnung“) sieht vor, dass das Baby selbst bestimmt, was es probieren möchte. Es darf gematscht und experimentiert werden. Bei dieser breifreien Beikost-Methode lernt das Baby die Nahrungsaufnahme auf eine spielerische Art und Weise kennen. Dazu kann man zum Beispiel Obst und Gemüse (Karotte, Zucchini, Birne, …) andünsten und es dem Kind als Fingerfood in die Hand geben. Da man bei dieser Methode nicht genau nachvollziehen kann, wie viel das Baby mengenmäßig aufnimmt, ist es hier wichtig, weiterhin zu stillen oder Milchnahrung zuzufüttern. Auch hier ist unbedingt zu beachten, dass keine Nüsse, gesalzene oder stark gewürzte Speisen, Räucherfleisch und -fisch, gezuckerte Lebensmittel oder honighaltige Speisen in Babys Händchen gelangen.

Das Foto zeigt ein Kleinkind in seinem Babystuhl mit einem Teller Essen vor sich.

6. Ablenkung? Nein, danke!

Handy, Tablet oder Spielzeug haben beim Essen nichts zu suchen. Geraten Sie am besten gar nicht erst in die Versuchung, Ihr Baby während der Mahlzeiten abzulenken. Die Mahlzeiten sollten von Anfang an bewusst erlebt werden, mit so wenig Ablenkungspotenzial wie möglich.

Mehr Informationen zum Thema Ernährung im ersten Lebensjahr, Breirezepte und Tipps zum Füttern finden Sie in der Broschüre Das beste Essen für Babys vom Bundeszentrum für Ernährung, die Sie hier herunterladen können.

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